Menschen mit Migrationshintergrund haben in Deutschland oft schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt – trotz teilweise hoher Qualifikationen. Das Angebot der deutschen Arbeitsagentur ist nicht auf diese Personengruppe eingestellt. Wer aus einem anderen Land nach Deutschland kommt und sich hier selbstständig machen will, steht also oft vor diversen Schwierigkeiten:
1. Klärung des Aufenthaltsstatus
Personen aus Nicht-EU-Staaten benötigen eine Aufenthaltserlaubnis, um sich in Deutschland selbstständig machen zu können. Der entsprechende Antrag muss bei der Ausländerbehörde bzw. der zuständigen Auslandsvertretung Deutschlands gestellt werden. Bei einem Gründungsvorhaben müssen einige zusätzliche Voraussetzungen erfüllt sein – zum Beispiel eine wirtschaftliche Begründung für Ihr Produkt oder Ihrer Dienstleistung in Ihrer Region. Bei geflüchteten Personen ist der Asylstatus relevant bei der Erlaubnis, in Deutschland ein Geschäft zu gründen.
2. Qualifikationen werden nicht anerkannt
Oft hört man von Personen, die in ihrer Heimat Arzt, Anwalt oder Geschäftsführer waren und nun in Deutschland Post austragen, in der Müllentsorgung arbeiten oder ganz neue Ausbildungen machen müssen. Wenn Sie in Ihrer Heimat eine Qualifikation erworben haben, sollten Sie zunächst prüfen, ob diese in Deutschland anerkannt wird.
3. Sprachbarriere
Mit mangelnden Deutschkenntnissen wird man schnell an der Kommunikation mit deutschen Behörden und Ämtern scheitern. Selbst wenn Sie im Businessalltag zum Beispiel nur englisch sprechen, wird die Sprachbarriere schnell zur unüberwindbaren Hürde beim Aufbau Ihres Geschäfts in Deutschland.
4. Deutsche Bürokratie
Die deutsche Bürokratie macht es selbst Menschen mit guten Deutschkenntnissen schwer, ihre Gründungsideen zu verfolgen. Zahlreiche Vorschriften, Regelungen und Gesetze müssen beachtet werden. Das deutsche Verwaltungssystem zu durchblicken, schaffen auch Deutsche nicht immer. Daher sollten Sie sich professionelle Unterstützung holen, wenn Sie eine Gründung in Deutschland planen.
Wenn Sie diese Hürden auf dem Weg in die Selbstständigkeit überwunden haben, stehen Sie vor der Aufgabe, einen Businessplan erstellen zu müssen. In diesem müssen Sie Ihre Geschäftsidee und alle relevanten Informationen, wie Sie Ihr Business aufbauen wollen, darlegen. Die deutschen Behörden können so die Ernsthaftigkeit Ihres Vorhabens sowie die Erfolgsaussichten einschätzen. Außerdem ist Ihr Businessplan die Voraussetzung für die Beantragung von staatlichen Fördergeldern für Ihr Gründungsprojekt. Sie sollten bei der Erstellung also sorgfältig vorgehen und sich gegebenenfalls Hilfe holen, damit Ihr Plan Aussicht auf Erfolg hat.
Viele Erfolgsgeschichten beweisen, dass es auch für Menschen mit Migrationshintergrund möglich ist, ein erfolgreiches Business aufzubauen. So wurden zum Beispiel der Impfstoffhersteller BioNTech, der Essensauslieferer Delivery Hero und das wissenschaftliche Netzwerk Research Gate von Personen mit Migrationsgeschichte gegründet.
Sie haben ebenfalls eine vielversprechende Geschäftsidee, glauben aber nicht, dass Sie es ohne Hilfe schaffen, die deutschen Bürokratiehürden zu überwinden? Wir vom Verein New Work e. V. helfen Menschen mit Migrationshintergrund, sich in Deutschland selbstständig zu machen. Lassen Sie uns einfach wissen, was Sie vorhaben – und wir unterstützen Sie bei der Umsetzung.